Char Siu Schweinefleisch ist DER Klassiker der kantonesischen BBQ Küche! Leider findet man ihn nur äußert selten beim lokalen chinesischen Restaurant. Wie ihr es selbst zubereiten könnt, könnt ihr hier nachlesen!
Die Straßen von Hong Kong, ich befinde mich im Epizentrum der kantonesischen Küche. Rundherum klappert Geschirr, es zischt, dampft und blubbert. Eine Garküche (die werden übrigens Dai Pai Dongs genannt) reiht sich an die nächste und lockt euch mit allerhand Spezialitäten. An einer lodert eine Stichflamme aus einem der Woks während an einer anderen der chinesische Koch gekonnt sein Beil schwingt und Fleisch zerlegt.
Mitten im Gewusel aus Menschen, Dialekten und Gerüchen zieht mich ein Schaufenster am Ende der Gasse an. An unzähligen Haken hängen hier Enten, Hühner, Schweinebäuche und noch einiges von Willichgarnichtwissen in den verschiedensten Zubereitungsarten von der Decke. Darunter befindet sich auch den Klassiker des chinesischen BBQs: Schweinefleisch Char Siu.
Eine Bestellung und ein paar Minuten später halte ich eine Take Away Box in den Händen die meine Vorstellung von gutem chinesischen Essen auf den Kopf stellt!
Char Siu
Char Siu ist das beliebteste chinesische BBQ Gericht und dient als Zutat für verschiedene Suppen und Ramen-, Reis- sowie Nudelgerichten.
So vielseitig es verwendet werden kann, so variantenreich ist allerdings auch seine Zubereitung. Das hat auch etwas mit der Kultur und den Wurzeln des chinesischen BBQs zu tun.
Das klassische Texas-BBQ so wie wir es aus den USA kennen, ist perfekt für die Samstagabend Grillparty. Low & Slow steht im Vordergrund, also bei niedrigen Temperaturen sehr langsam gegarte Fleischbatzen die anschließend in geselliger Runde verspeist werden.
Das chinesische BBQ ist im Gegensatz dazu wesentlich hektischer. Es ist in den Alltag integriert und ist ständig verfügbar, günstig und die tägliche warme Mahlzeit für viele Hungrige die durch die engen Gassen der Großstadt gespült werden. Dementsprechend praktisch orientiert ist es auch: egal ob ihr euer Char Siu in dünne Lappen schneidet und über der Glut hängend röstet oder auf einem Spieß grillt, erlaubt ist was funktioniert!
Ihr müsst jedenfalls nicht nach China reisen damit ihr ein Stück von diesem süßlichen, herrlich klebrig glasierten Fleisch probieren könnt. Hier kommt meine Char Siu Interpretation für den heimischen Grill!
PS: Die perfekte Beilage ist neben Reis, gegrillter Pak Choi!
Die Zutaten & Utensilien auf einen Blick
2 EL Helle Sojasauce* | 1 EL Dunkle Sojasauce* | 30 g Honig |
30 g Hoi Sin Sauce* | 1/2 TL Fünf Gewürze Pulver* | Räucherchips* |
Geräuchertes Char Siu Schweinefleisch vom Grill
Zutaten
- 500 g Schweinefleisch
Marinade
- 1 1/2 EL Brauner Zucker
- 30 g Hoi Sin Sauce
- 30 g Honig
- 2 EL Helle Sojasauce
- 1 EL Dunkle Sojasauce
- 1/2 TL 5-Spices-Pulver
Glasur
- 2 EL Honig
Für den Grill
- Räucherchips
Zubereitung
- Die Zutaten für die Marinade verrühren bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Das Filet von der Sehne befreien und mindestens 24-48 h marinieren (am besten im Vakuum*).
Am Tag der Zubereitung
- In einer kleinen Pfanne, die Marinade und die zusätzlichen 2 EL Honig verrühren, aufkochen und zu einer Glasur eindicken lassen.
- Den Grill für indirekte Hitze vorbereiten und auf 120 °C einregeln. Eine Hand voll Räucherchips in die Glut werfen (oder beim Gasgrill eine Räucherbox verwenden), das Schweinefilet auflegen und für ca. 30 Minuten räuchern.
- Nach den 30 Minuten von allen Seiten großzügig mit der Glasur einpinseln und die Temperatur im Grill auf 160 °C – 180 °C erhöhen und das Fleisch noch ca. 20 – 30 Minuten bis zu einer Kerntemperatur von ca. 65 °C garen. Die Glasur ist dann schön karamellisiert und das Filet zart und saftig.
- Ist die Kerntemperatur erreicht, das Filet vom Grill nehmen und ca. 10 Minuten rasten lassen.
Anmerkungen
- Typisch für das Char Siu ist eine intensive rote Farbe: diese wird durch Lebensmittelfarbe in der Marinade erreicht.
- Am besten verwendet ihr sehr intensive Räucherchips (z.B. Hickory, Walnuss, Eiche) damit das Rauch-Aroma nicht untergeht.
- Wenn ihr Schweine-Schopf (Nacken) verwendet, dann schneidet ihn der Länge nach in Streifen, so habt ihr später mehr Oberfläche für die karamellisierte Kruste.
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