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Der GMG Daniel Boone Prime Pelletsmoker im Langzeit-Test

von Mario

Welcher Pelletsmoker ist der Beste? Was muss man beim Kauf beachten? In diesem Artikel findet ihr nicht nur wichtigen Antworten, sondern auch einen Langzeit-Bericht über meinen GMG Daniel Boone Prime und warum wir uns am Ende doch trennen mussten.

Mit einem Pelletsmoker habe ich schon lange geliebäugelt: Pellets einfüllen, Temperatur einstellen und los geht’s! So einfach kann smoken sein. Das Einheizen und Überwachen einer klassischen Lok hat zwar eine gewisse Romantik, die Bequemlichkeit hat aber am Ende gesiegt.

Auch wenn das archaische Zündeln fehlt, die Ergebnisse mit einem Pelletsmoker sind immer top, nicht zuletzt wegen der zu jeder Zeit perfekten Temperatur!

Natürlich kann man seinen Kamado, UDS & Co auch perfekt einregeln und unter Verwendung verschiedenster Steuerungen (z.B. BBQ Guru Cyber Q*) ebenfalls konstante Temperaturen über einen langen Zeitraum erhalten, wenn man allerdings die Kosten betrachtet fährt man mit einem Pelletsmoker wesentlich günstiger.

Was ist beim Kauf eines Pelletsmokers zu beachten?

Während die lokalen Fachhändler eher auf Traeger* setzen, findet sich im Internet eine viel breitere Auswahl verschiedenster Hersteller in den unterschiedlichsten Preissegmenten. Wer sich zum ersten Mal einen Pelletsmoker zulegt wird sich da natürlich fragen, worauf er eigentlich beim Kauf achten sollte, deswegen folgt hier ein kleiner Überblick.

Steuerungstechnik

Das ist das Herzstück eures Pelletsmokers und damit entscheidet sich ob ihr euch mit dem Gerät herumärgern müsst oder es in den Himmel lobt. Wichtige Kriterien sind:

  • Wie ist die Temperatursteuerung? Stufenlos?
  • Welcher Temperaturbereich ist möglich?
  • Wie ist Qualität der Förderschnecke?
  • Kann die Steuerung per Update aktualisiert werden?
  • Wie ist die Technik vor Wind & Wetter geschützt?
  • Wie ist die Stromversorgung gestaltet? Ist Batteriebetrieb möglich?
  • Wie hoch ist der Pelletverbrauch?
  • Wie ist die Lautstärke?
  • Kann ich mir im Fehlerfall selbst helfen: gibt es Möglichkeiten Sensoren zu kalibrieren bzw. Einstellungen zu verändern?

Material

Während die Materialstärke bei Pelletsmokern nicht das allerwichtigste ist, sollte er insgesamt schon robust gebaut sein: immerhin ist er das ganze Jahr Wind & Wetter ausgesetzt. Folgende Fragen solltet ihr euch stellen:

  • Wie sind die Schweißnähte verarbeitet?
  • Wie ist die Qualität der Lackierung?
  • Ist die Materialstärke dick genug?
  • Sind die Spaltmaße in Ordnung?

Ausstattung

Sagt euch die Haptik und Verarbeitung zu, dann solltet ihr auch noch die Ausstattung der verschiedensten Modelle vergleichen:

  • Gibt es inkludiertes Zubehör? Welches?
  • Gibt es vom Hersteller eine passende Abdeckung?
  • Falls benötigt: Kann der Smoker per WLAN gesteuert werden?
  • Kann ich später noch Zubehör dazu kaufen? z.B. Pizza Aufsatz, Rost-Erweiterungen, etc…
  • Ist ein Kerntemperatur-Sensor integriert?
  • Sind die Räder für meinen Anwendungszweck geeignet?

Die Green Mountain Grills Pelletgrills

Lange habe ich mit mir gerungen und zwischen den verschiedensten Optionen abgewogen. Dabei reichte die Spanne von UDS mit elektronische Steuerung, Selbstbau-Smoker bis zu den Top-Modellen der gängigen Hersteller.

Am Ende ist es dann ein Green Mountain Grill geworden, denn die bei uns kaum bekannte Marke hat mich nach längerer Recherche, zumindest am Papier und den Fotos, überzeugt.

GMG ist einer der populärsten Pelletsmoker-Produzenten in den USA und stellt bereits seit 2007 Grillgeräte mit Pelletsteuerung her. Die Produkte gehören zu den innovativsten am Markt und waren lange Zeit die ersten und einzigen Pelletsmoker mit WLAN Steuerung.

Das Produktangebot bei GMG ist sehr übersichtlich und besteht aus 2 Produktlinien an: Prime und Choice. Die Unterschiede bestehen hauptsächlich in der Ausstattung (Einstellbares Hitzeschild, Fenster im Pellet-Hopper, Kerntemperaturfühler, Ablage, robustere Füße, Flaschenöffner, USB Anschluss, etc..).

Hier eine kleine Übersicht der Modelle:

Choice (bis 2020)

Die Choice Modelle sind wahlweise mit und ohne WLAN und – nur in der WLAN Version – jeweils mit einem schwarzen oder Edelstahl-Deckel erhältlich.

  • Daniel Boone
  • Jim Bowie

Prime

Die Prime Serie ist um ein Modell reicher: Den portablen Davy Crocket. Ohne WLAN sind hier auch nur der Daniel Boone und Jim Bowie, jeweils in der schwarzen Version erhältlich. Mit WLAN kann man aus der vollen Modellpalette schöpfen:

  • Davy Crocket
  • Daniel Boone
  • Jim Bowie
  • Big Pig Trailer (nur in den USA erhältlich)

Einen bebilderten Überblick gibt’s auf der GMG Webseite:

Choice: https://greenmountaingrills.com/grills-choice/
Prime: https://greenmountaingrills.com/grills-prime/

Die Modelle selbst unterscheiden sich hauptsächlich in der Größe, hier eine Übersicht anhand der Grillfläche:

Davy Crocket1413 cm²
Daniel Boone2955 cm²
Jim Bowie4245 cm²

Prime Plus (ab 2020)

Bei deutschen Händlern werden ab 2020 die Choice (bzw. Basic) Modelle aus dem Programm genommen. Dafür sind ab sofort Prime Plus Modelle erhältlich. Dabei handelt es sich um modifizierte Prime Modelle die eine klappbare Frontablage, eine Vorbereitung für einen Drehspieß, Innenbeleuchtung und andere Roste haben.

Der GMG Daniel Boone Pelletgrill

Meine Entscheidung fiel schlussendlich auf den Daniel Boone mit WLAN in der Prime Version. Hier meine Gründe:

  • Die Grillfläche für den Preis ist massiv. Von der Grundfläche her, hat man mit 2955 cm² mehr Platz als in einem Traeger Ironwood 885 (= 2250 cm², bei Traeger werden die Roste bzw. Rosterhöhungen zusammenaddiert – so kommt man dann auf 5700 cm²)
  • Die Ausstattung ist sehr vielfältig, man bekommt sämtliche Features die andere Hersteller erst bei den Topmodellen anbieten, z.B.:
    • Warmhaltemodus
    • Variable Lüftergeschwindigkeit
    • 2 Kerntemperaturfühler
    • Pellet-Sensor
    • Ablagen
    • uvm…

Technische Daten

Leistung 
Temperaturbereich65-290 °C
PelletverbrauchBei 120°C ca. 220 g/h
Maße 
Grillfläche62 x 44 cm
Aufgebaut142 x 129 x 61 cm
Packmaße107,5 x 78,5 x 56,5 cm
Gewichtca. 77 kg
Pellet-Fassungsvermögen9 kg
Materialien 
Stahlzwischen 1,6 und 2 mm Blechdicke
Ausstattung & beiliegendes Zubehör 
Sichtfenster im Pelletbehälter
Sichtfenster im Deckel
2 Kerntemperaturfühler
Netzteil
Schraubenschlüssel
Asche-Austragungssystem
WLAN Controller
USB Ladestation
Frontablage (nicht klappbar)
Seitenablage (klappbar)
UVP (Stand 2019)1.099 €

Relevante Links & Downloads

Bedienungsanleitung https://greenmountaingrills.com/wp-content/uploads/2019/04/GMG_Operating_Manual_Prime_WiFi.pdf

Backup Link: GMG Davy Crocket / Daniel Boone / Jim Bowie Bedienungsanleitung (2019)
Produktseite https://greenmountaingrills.com/products/grills/daniel-boone-wifi-prime/

Unboxing und Aufbau

Der Smoker kommt, wie erwartet, in einer entsprechenden Kartonverpackung. Der Inhalt ist durch Styropor ausreichend vor Transportschäden geschützt.

Die weitere Vorgehensweise ist allerdings leider nicht ganz intutitiv. Leider stimmt auch die Aufbauanleitung nicht ganz mit den gelieferten Bauteilen zusammen und dürfte nach einem Modellwechsel nicht mehr angepasst worden sein. Der Aufbau beginnt, indem die Verpackung an der Oberseite geöffnet wird, die Kleinteile-Box mit der Aufbau-Anleitung sowie die Ablagen und Füße entnommen werden.

Danach wird der Styropordeckel wieder eingesetzt, der Grill umgedreht und die Füße angeschraubt. Anschließend wird der Grill auf die Füße gestellt und die restlichen Teile lt. Bedienungsanleitung montiert.

Der Aufbau ist zu zweit in knapp 1,5 h erledigt.

Ich habe ihn alleine aufgebaut und musste etwas anders vorgehen, daher entsprechen die Fotos nicht ganz den Vorgaben aus der Bedienungsanleitung.

07/2019 – Die Misere beginnt: Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme lt. Bedienungsanleitung hat einwandfrei funktioniert, auch die Verbindung mit dem WLAN. Was jedoch beim ersten Einschalten sofort auffällt ist die extreme Lautstärke. Weil mir das entsprechende Messgerät fehlt um dB(A) zu messen und auch Aufnahmen vom Handy nicht wirklich einen guten Eindruck vermitteln, versuche ich hier ein paar Vergleiche zu ziehen.

Das Betriebsgeräusch der Förderschnecke entspricht in etwa:

  • einem billigen RC-Car bei Vollgas
  • einer lauten Küchenmaschine die schweren Teig knetet
  • einem Mörtelrührwerk

Das Betriebsgeräusch des Lüfters (beim Heizen) entspricht in etwa:

  • einem Fön

Die erste Reklamation

Auch wenn ich es gerne anders hätte, aber ich wohne in dicht besiedeltem Gebiet. Ein Long-Job über Nacht, noch dazu im Sommer wenn die Nachbarn mit offenem Fenster schlafen wäre bei der Lautstärke definitiv nicht drin ohne Probleme zu bekommen.

Der deutsche Importeur und Händler meinte dazu:

Das Motorgeräusch des 12 V Schneckenmotors ist etwas gewöhnungsbedürftig. […] Des Weiteren läuft der Motor nur permanent beim Hochheizen. Wenn der Grill seine Temperatur erreicht hat, läuft er nur noch hin und wieder. Bisher gab es noch keine Probleme mit der Nachbarschaft.

Es gibt die Möglichkeit, Motor und Lüftergeräusch mit Hilfe einer Dämmung extrem zu verringern.

Insgesamt verlief die Kommunikation mit dem Händler sehr mühsam (auf Mails wurde erst reagiert nachdem man urgiert hat, dann kamen wieder Fehlermeldungen zurück: „Mailbox voll“). Das hat keinen professionellen Eindruck hinterlassen.

Der Einbau der Dämm-Matten

Eine Woche später habe ich die Dämm-Matten erhalten. Kommentarlos und ohne Anleitung wie diese korrekt einzubauen sind. Der Einbau ist zwar keine Raketenwissenschaft, aber wenn man als Händler den Kunden die gesamte Steuerung zerlegen lässt wäre es schon angebracht zumindest ein paar grundlegende Schritte zu dokumentieren. Wenn man beim Reparaturversuch den Controller beschädigt hat man sicher wenig Chancen seine Gewährleistung durchzusetzen und ist auf die Kulanz des Händlers angewiesen. Ich habe mir dann aus dem Grillsportverein eine Bilderstrecke gesucht.

Insgesamt hat der Einbau der Dämm-Matten zu einer Verbesserung geführt: der Geräuschpegel konnte von „geht gar nicht“ auf „grenzwertig“ reduziert werden.

GMG Daniel Boone Prime: Der Praxistest

Natürlich wurde das neue Spielzeug sofort auf Herz und Nieren getestet. Ribs, Pulled Beef, Brisket und sogar Kuchen wurden durch den Smoker gejagt. Der Controller und die App machen großen Spaß, auch die Möglichkeit seinen Smoker per Internet steuern zu können lässt mir als Technik-Freak das Herz höher schlagen.

Jedoch musste ich auch erkennen, dass die Realität leider nicht wirklich dem entspricht was ich mir von einem 1.000 € Gerät erwarte.

09/2019 – 2 Monate im Betrieb: Probleme über Probleme

Rauch!

Schon klar, das ist ja Sinn und Zweck aber in meinem Fall war das zu viel des Guten: Jedes Mal wenn die Förderschnecke Pellets nachschiebt und der Lüfter anspringt steigen dicke Rauchschwaden auf. Mehr als ein Mal mussten wir die Terrasse räumen und den Smoker schnell an das andere Ende des Gartens verschieben. Im Vergleich dazu gibt mein Vertical Smoker konstante, zarte Rauchwölkchen ab.

Die Temperatur entspricht nicht dem eingestellten Wert

Trotz Eingabe der Korrekturwerte in der App und dem Gegenprüfen mit einem Maverick und dem Meater+ an mehreren Stellen des Innenraums, habe ich einen Temperaturunterschied von ca. 20 – 30 °C festgestellt.

Eingestellt sind z.B. 70 °C, gemessen habe ich 49 °C, bzw. eingestellt: 80 °C, gemessen 65 °C. Auch in den höheren Temperaturbereichen: eingestellt 125 °C, gemessen um die 94 °C. Den Temperaturabfall zwischen der linken und der rechten Seite habe ich schon berücksichtigt, der Grill ist zu diesem Zeitpunkt schon eine halbe Stunde gelaufen, hat sich eingeregelt und wurde über den gesamten Zeitraum kein einziges Mal geöffnet.

Natürlich darf man nicht erwarten, dass die Temperatur exakt auf das Grad genau stimmen wird, aber da sind wir ja nicht mal in der Nähe und so einen hohen Korrekturwert kann man in der Firmware des Smokers gar nicht konfigurieren. Die lässt nämlich nur +/- 20 °C zu

Die Temperatur wird nicht gehalten

Die grundlegendste und wichtigste Aufgabe eines Pelletsmokers ist es auf Biegen und Brechen die Temperatur zumindest in einem bestimmten Bereich zu halten. Ohne Änderung der eingestellten Temperatur, ohne Einfluss von Außen (Windstille, keine Sonne) stieg die Temperatur beim Long-Job im Zeitraum von 5 Stunden kontinuierlich immer weiter an:

Kontinuierlicher Temperaturanstieg ohne Einfluss von außen

Rost!

Wahrscheinlich hätte ich beim Aufbau nicht so blauäugig sein dürfen, denn einige Teile rosteten bereits beim Aufbau, aber da hab ich das noch als Flugrost abgetan. Das Gerät ist zu diesem Zeitpunkt 2 Monate alt. Er wird mit der mitgelieferten Abdeckplane geschützt und steht unter Dach, die einzige Feuchtigkeit die ihn erwischt ist Luftfeuchtigkeit – trotzdem rostet er in einem erschreckenden Ausmaß. Alle Schweißnähte an den Füßen sowie die Bodenablage sind betroffen.

Siehe dazu auch weiter unten mein Update aus dem Frühjahr 2020!

Das Schneckengetriebe verliert Öl

..und das gar nicht so wenig, bis ich herausgefunden habe woher das kommt, hat es mir Teile der Terrasse versaut die ich mit dem Terrassenreiniger bis jetzt noch nicht wieder sauber bekommen habe.

Die zweite Reklamation

Ich habe dem Händler/Importeur obige Fotos und die Beschreibung am 29.8. zukommen lassen, erst nach erneuter Aufforderung am 6.9. wurde auf meine Reklamation reagiert. Leider wurde hier auf ein Telefonat gedrängt, sodass ich nur auf ein Gesprächsprotokoll zurückgreifen kann. Hier die Reaktion:

Problem: Die Temperatur entspricht nicht dem eingestellten Wert
Problem: Die Temperatur wird nicht gehalten

Antwort/Vorgeschlagene Lösung: Software Update, Sitz des Wärmeleitblechs kontrollieren, Pelletrückstände entfernen.
Nachdem diese Punkte alle nicht zutreffen wurde mir geraten einen Teil der Dämmung wieder zu entfernen. Auf meine Bitte hin wird mir ein neuer Temperatursensor zugesendet.

Problem: Der Grill rostet

Antwort/Vorgeschlagene Lösung: Seitens des Herstellers gibt es bei der aktuellen Geräteserie ein Lackierproblem. Auf meine Anmerkung hin, dass ich durch Einölen zumindest optisch den Rost unter Kontrolle bringen konnte wurde mir geraten das weiter zu tun, dann sollte der Rost kein Problem sein.

Problem: Das Schneckengetriebe verliert Öl

Antwort/Vorgeschlagene Lösung: Die Förderschnecke wird bei der Herstellung zu sehr gefüllt, der Öl-Austritt ist normal und hat keine negativen Auswirkungen auf den Betrieb.

Einbau des neuen Temperatursensors

Der neue Temperatursensor hat etwas Besserung gebracht, die eingestellte Temperatur wird jetzt gehalten. Damit diese auch mit den gemessenen Temperaturen der Kontrollthermometer übereinstimmt musste trotzdem eine Korrektur um -15°C vorgenommen werden (maximal möglich: +/- 20 °C)

04 / 2020 – Nach einem sehr milden Winter

Diesen Winter war ich mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass ich den Smoker eigentlich gar nicht benutzt habe. Erst im Frühling habe ich ihn wieder aus seinem Unterstand hervorgeholt und wollte wieder los legen. So sieht der GMG Daniel Boone jetzt aus:

Nein das sind keine Fett-Spritzer, auch keine scharfen Reinigungsmittel. Ich habe ihn nur mit lauwarmen Wasser gereinigt und – so wie es mir gesagt wurde – mit Öl eingerieben.

11.04.2020 Die dritte Reklamation

Bei aller Nachsicht und allem Verständnis sind die Mängel einfach viel zu groß, ich habe für ein einwandfreies Gerät und keine B-Ware bezahlt. Ich habe mich daher erneut an den Händler/Importeur gewandt und sehr freundlich auf die bisherigen Reparaturversuche verwiesen und um einen Austausch oder Rückabwicklung des Kaufvertrages gebeten.

Eigentlich dachte ich ja, dass auch der Händler das jetzt einsieht, denn er ist ja quasi DIE Referenz wenn es um GMG Grills geht und sein Service wird auch in vielen Internetforen sehr gelobt. Was ich aber hier mitmachen musste habe ich bisher noch nicht erlebt.

Auf meine Reklamation erfolgte, wie immer, erstmal überhaupt keine Reaktion. Am 23.4. habe ich erneut per E-Mail nachgefragt und um Wandlung des Kaufvertrages gebeten.

Am nächsten Tag endlich eine Reaktion: Ein Virus soll die EDV Anlage befallen haben wodurch der größte Teil des Mailverkehrs betroffen war. [An dieser Stelle möchte ich erinnern, dass ich hauptberuflich in der IT tätig bin, was man auch bedenken sollte wenn man mir solche Aussagen auftischt].

Kein Wort der Entschuldigung, kein Angebot in irgendeiner Weise, nein im Gegenteil, der Herr nimmt es wohl persönlich, dass ich es wage zu reklamieren. Plötzlich spricht man mich auch nur mehr mit „Sie“ und nicht mehr per „Du“ an.

Ich bin bereit den Smoker zu einem angemessenen Zeitwert zurückzunehmen. Da er fast ein Jahr benutzt wurde, steht der Neuwert für mich nicht zur Diskussion. […] Der Smoker kann im aufgebauten Zustand auf eine Palette gestellt werden. Ich empfehle, alle abstehenden Teile zu demontieren und den Grill transportgerecht einzupacken. Das Transportrisiko geht zu Ihren Lasten.
Ebenfalls bitte ich darum, den Grill von Fett und Grillrückständen zu befreien und bestmöglich zu reinigen.

Nur um das nochmal hervorzuheben: Ich habe ein neues Gerät gekauft, den Rost bereits im September reklamiert und obwohl es eine gesetzliche Gewährleistung von 12 Monaten gibt soll ich mich mit dem Zeitwert zufrieden geben und auch noch das Transportrisiko tragen? Geht’s noch? Der Zeitwert wäre übrigens ein Abzug von 30% vom Neupreis gewesen.

Nachdem ich nochmal auf die Gewährleistung verwiesen habe und nochmal angeboten habe, dass das Gerät auch gegen ein einwandfreies getauscht werden könne, wurde mir dann nochmal eine Woche später doch die Erstattung des vollen Kaufpreises zugesagt.

05 / 2020 – Das Ende einer Misere

Die Palette und das Verpackungsmaterial habe ich gestellt, von einem guten Händler hätte ich mir zwar schon erwartet, dass man hier eine professionelle Rückabwicklung durchführt, aber das wäre hier zwecklos gewesen. In Summe habe ich dann für die Palette (Pfand) und die Spanngurte nochmal ca. 30 € drauflegen müssen.

Mitte Mai wurde der GMG dann endlich abgeholt. Wieder komplett kommentarlos, trotz meiner Bitte kein Aviso oder sonst irgendeine Reaktion. Auch nicht, dass der Smoker angekommen ist. Genauso kommentarlos war dann Ende Mai endlich auch das Geld auf meinem Konto und die Sache für mich erledigt.

Fazit

Vergleicht man den GMG mit anderen seiner Preisklasse ist er am Papier mit großem Abstand Preis-/Leistungssieger. Leider ist aber nicht alles Gold was glänzt und man sollte sich wirklich fragen ob man sein Geld hier wirklich gut anlegt. Was ich nach wie vor nicht verstehen kann ist, wie hier vom deutschen Importeur reagiert wurde. Er hat ja bereits gewusst, dass der Rost ein Herstellerproblem ist – warum man dann eine Reklamation persönlich nimmt kann ich nicht nachvollziehen. Immerhin wird er das ja auch selbst beim Hersteller wiederum reklamieren und bleibt nicht auf seinen Kosten sitzen. Und selbst wenn es so wäre, man kann sein unternehmerisches Risiko nicht einfach auf die Kunden abwälzen.

Auch wenn hier ein paar Dinge unglücklich gelaufen sind, die unprofessionelle Abwicklung des Händlers hat mein Vertrauen in GMG nachhaltig beschädigt, sodass ich hier auf keinen Fall eine Kaufempfehlung aussprechen kann.

Seitdem ich mich mit GMG und dem GMG Daniel Boone Prime beschäftigt habe, hat sich allerdings am Pelletsmoker Markt einiges getan. So konnte z.B. der sehr günstige El Fuego Pelletsmoker* viele Liebhaber gewinnen. Im Premium Segment bieten nun auch Weber* und Broil King* Pelletsmoker an, die man sich auf jeden Fall als Alternative zum GMG näher ansehen sollte.

PS: Das soll hier kein Händler-Bashing werden, daher möchte ich den Händler nicht nennen. Wer genau liest kann es sich wahrscheinlich denken, trotzdem möchte ich hier darauf hinweisen, dass das nur ein Tatsachenbericht meiner persönlichen Erlebnisse mit GMG und der Abwicklung über einen offiziellen GMG Händler ist. Bitte bildet euch immer selbst eine Meinung!

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Wenn du noch Hunger hast

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