Die wärmeren Temperaturen laden dazu ein sich wieder intensiver mit dem Thema Outdoor-Küche zu beschäftigen und sind eine super Gelegenheit unsere Grills einem kleinen Frühjahrsputz zu unterziehen. Ich habe in diesem Artikel alle wichtigen Informationen zum Thema „Gas Grill richtig reinigen“ für euch zusammengetragen.
So ein Grill sollte ein mal jährlich mit einer Grundreinigung gepflegt werden. So schützt ihr eure Hardware vor Korrision/Oxidation und stellt sicher das ihr möglichst lange Freude daran habt.
Versucht bitte nicht euren Grill wie neu aussehen zu lassen, speziell der Innenraum wird nie wieder glänzen wie neu – und das ist auch gut so. Optisch macht es zwar nicht viel her, aber die Patina die sich durch die regelmäßige Benutzung unweigerlich bildet, ergibt eine gute Schutzschicht gegen die meisten schädlichen Einflüsse und sorgt tatsächlich dafür, dass euer Grill möglichst lange den Witterungseinflüssen widersteht!
Sicherheitsüberprüfung
Bevor es an die Reinigung geht, nutzt bitte die Gelegenheit und nehmt euch 5 Minuten Zeit für einen kleinen Sicherheits-Check.
- Prüft die Gasleitungen auf poröse oder rissige Stellen
- Prüft die Anschlüsse mit einem Lecksuchspray auf Undichtheiten
Gas Grill richtig reinigen
Bitte verwendet soweit es euch möglich ist keine aggressiven Chemikalien! Der beste Weg der Innenraum-Reinigung ist das Ausbrennen. Dabei wird der Großteil des überflüssigen Schmodders vom Rost und beim Gasgrill von den Brennern, den Brenner-Abdeckungen und dem Rost weg gebrannt. Die verkohlten Überreste können dann einfach mit einer Bürste beseitigt werden.
Lasst euch vom Begriff Pyrolyse, der in diesem Zusammenhang immer wieder genannt wird, nicht verwirren. Pyrolyse passiert bei Temperaturen im Bereich von 500 °C – 900 °C – das erreicht leider kein Gasgrill und auch bei Holzkohlegrills ist das ohne weiteres nicht möglich – jedenfalls nicht am Gehäuse 😉
Beim Ausbrennen geht ihr so vor:
- Bereitet euren Arbeitsplatz vor, schafft Platz und stellt Untersetzer (z.B. Holzlatten) bereit auf denen ihr eure Roste ablegen könnt.
- Stellt alle Brenner auf maximum ein und lasst den Grill, wenn ca. 300 °C erreicht sind noch für 20-30 Minuten laufen und bis kein Rauch mehr austritt.
- Stellt die Brenner ab, öffnet den Garraum und bürstet den Rost mit einer Edelstahl- oder Messing-Grillbürste vorsichtig ab. Beachtet dazu auch die Pflegehineweise für den Grillrost weiter unten.
- Legt den Rost bzw. die Roste auf eure vorbereiteten Untersetzer ab und bürstet auch die Rückseite ab.
- Mit einer Holzspachtel kratzt ihr vorsichtig Verkrustungen vom Garraum und den Brennerabdeckungen
Wenn der Grill weiter abgekühlt ist, wird der Garraum einfach mit etwas warmen Wasser und einem Lappen oder Papiertüchern abgewischt.
Die Edelstahl-Flächen an der Außenseite können noch zusätzlich mit etwas Neutralreiniger und bei besonders hartnäckigen Stellen mit einem speziellen Edelstahlreiniger behandelt werden.
Ich habe euch hier eine kleines Set zusammengestellt, dass ich auch zum Reinigen meiner Grills verwende:
Gas-Brenner und Venturidüse reinigen
Nicht unbedingt jährlich, aber hin und wieder müssen auch die Brenner und umliegenden Teile von Spinnweben, Dreck und Verstopfungen befreit werden, das geht am besten mit diesem Werkzeug hier (funktioniert auch wenn ihr keinen Broil-King habt):
Wartung der Piezo-Zünder
Zusätzlich müsst ihr noch daran denken die Batterie des Piezo-Zünders zu tauschen, denn über den Winter hat sie durch die kalten Temperaturen sehr gelitten – wodurch es zu vielen Fehlzündungen und einem sehr „zähen“ Zündverhalten kommt.
Grillrost richtig pflegen
Der Grillrost ist, durch den direkten Kontakt mit den Lebensmitteln und der Hitzeeinwirkung eines der am stärksten Beanspruchten Teile eures Grills. Je nach Material gibt es für die Pflege des Rostes verschiedene Dinge die ihr beachten solltet.
Gusseisen
Bei dieser Art von Rost ist das regelmäßige Ölen und Einbrennen das A und O für eine lange Haltbarkeit. Das Öl verharzt an der Oberfläche des Rostes und bildet mit der Zeit eine Patina an der nichts haften bleibt – wie bei einer Teflonpfanne.
Damit diese Patina auch lange erhalten bleibt ist es wichtig, wie auch bei anderen Gusseisen-Utensilien, keine Seife oder sonstige Reinigungsmittel zu verwenden.
Am besten reinigt man einen Gussrost wie eine Gusseisenpfanne: nach der Benutzung mit einem Ringreiniger evtl. einer Holzspachtel und Wasser. Richtig schlimme Verschmutzungen vorher abbrennen oder zur Not mit einer Edelstahl- oder Messingbürste entfernen.
Ein Ringreiniger ist jedem der einen Dutch-Oven besitzt wahrscheinlich bekannt: Das Edelstahl-Geflecht eignet sich hervorragend zum Säubern von Gussoberflächen ohne die Patina zu zerstören – „bedient“ wird er dabei wie ein ganz normaler Putzlappen.
Nachdem die Verschmutzungen beseitigt sind wird der Rost sorgfältig mit Trennspray oder Pflanzenöl geölt und eingebrannt. Dazu lasst ihr alle Brenner auf maximaler Einstellung laufen bis das Öl nicht mehr raucht.
Edelstahlrost
Edelstahlroste sind meiner Meinung nach die pflegeleichtesten und widerstandsfähigsten Roste die man haben kann. Hier genügt es ihn abzubrennen und beidseitig mit einer Edelstahlbürste oder einem Grillrostschaber zu reinigen und anschließend etwas einzuölen.
Verchromte Roste
Die beste Möglichkeit verchromte Roste zu reinigen ist es sie abzubrennen und mit einer Edelstahlbürste zu reinigen. Leider haben verchromte Roste die kürzeste Lebensdauer und müssen – spätestens wenn die Chromschicht beginnt sich aufzulösen – getauscht werden.
Hier empfiehlt es sich gleich auf einen Edelstahl- oder Gussrost zu wechseln, da sich der Mehrpreis auf Grund der wesentlich längeren Lebensdauer auf jeden Fall schnell rechnet.
Die Wahl der richtigen Grillbürste
Auch hier gibt es einen ganz wichtigen Punkt zu beachten: Benutzt eine Edelstahl- oder Messing-Grillbürste!
Vorteil dieser beiden Bürsten-Arten ist: Keine Rostflecken.
Auch wenn euer Grill grundsätzlich rostfrei ist – beim Schrubben mit einer einfachen Stahlbürste lösen sich winzige Stahlpartikel und bilden unschöne Rostflecken am (gusseisernen) Grillrost und im Garraum. Dies könnt ihr durch Edelstahl- oder Messing-Bürsten vermeiden.
Der Unterschied zwischen den beiden ist folgender:
- die Messing-Bürsten sind etwas weicher und materialschonender, wodurch sie sich besonders für (emaillierte) Gusseisenroste eignen
- die Edelstahl-Bürsten sind härter und widerstandsfähiger, lösen daher auch sehr starke Verkrustungen mit wenig Kraftaufwand